Sommerschule 2011 | 4. - 9. September 2011 | Des humains et des robots - Modellierung und Simulation
Als vor ungefähr zwanzig Jahren die ersten Gehmaschinen entworfen wurden, war das Fernziel der Forscher einen Roboter in menschlicher Gestalt, einen Humanoiden, mit eigener Intelligenz zu erschaffen, der in der Lage sein sollte dem Menschen eine Vielzahl von Aufgaben abzunehmen und schwierige Arbeiten zu übernehmen.
Um allerdings menschliche Bewegungen auch nur annähernd nachzuempfinden und Bewegungen unserer Hände, Arme und Beine möglichst naturgetreu zu realisieren, bedarf es eines Roboters, der über 50 angetriebene Gelenke besitzt. Das Zusammenspiel von mechanischen und elektronischen Bauteilen ist äußerst schwierig und die Steuerung des Roboters benötigt eine Rechnerleistung, die vor 20 Jahren noch völlig unvorstellbar war.
Inzwischen erlaubt uns der Fortschritt in Wissenschaft und Technik solche komplexen Maschinen in Menschengestalt zu bauen, wie man sie sich zu Beginn der Roboterforschung vorstellte.
Die bei diesen Entwicklungen gefundenen Lösungen, die für den Antrieb und die Kinematik von Robotergelenken entwickelt wurden, eignen sich aber auch ausgezeichnet für den Bau von Beinprothesen und Exoskeletten. Andererseits hat die Untersuchung des Gehens und Laufens von humanoiden Robotern oder Gehmaschinen ein vertieftes Verständnis über die inneren Vorgänge in Gelenken gebracht und so erlaubt die notwendige Energie zu berechnen, welche für Bewegungsabläufe beim Gehen und Laufen notwendig sind. Diese Ergebnisse helfen in der Biomechanik beim Verständnis der Alterungsvorgänge von Gelenken und Knorpeln.
Die Entwicklung von humanoiden Robotern und Gehmaschinen hilft den industrialisierten Ländern bei der Lösung der großen und drängenden Fragen unserer Gesellschaft: Eine immer älter werdende Bevölkerung, die Unterstützung von Personen sowie die Bewältigung von schwierigen Aufgaben im Bereich Sicherheit und Überwachung.
Diese Sommerschule soll insbesondere die Gelegenheit geben sich in komprimierter Form mit den vielfältigen Aspekten im Bereich der humanoiden Roboter und Gehmaschinen auseinanderzusetzen.
Schwerpunkt wird die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses (Doktoranden und jungen Nachwuchswissenshaftlern) sein. Dazu werden als Referenten erfahrene Forscher eingeladen, die einen kompletten Überblick über ihr Arbeitsgebiet geben können und dabei auch auf aktuelle Fragestellungen eingehen werden, so dass für die Teilnehmer die Möglichkeit besteht ihre eigenen Arbeiten in einem fachkundigen und vielseitigen Umfeld zu reflektieren und damit neben der Fortbildung auch die Chance zur für neue Inspirationen ergeben.
Der relativ kleine und überschaubare Teilnehmerkreis mit einer ausgewogenen Mischung aus deutschen und französischen Teilnehmern im Kreise von erfahrenen und zum Teil schon vernetzten Referenten bietet eine hervorragende Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und das Netzwerk zu erweitern.
Es wird angestrebt die Anwesenheit von Doktoranden und Referenten gemeinsam betreute Promotionen zu initiieren und einen Grundstein für ein künftiges Doktorandennetzwerk zu legen.