KIT-DeFI trauert um Altrektor Professor Heinz Kunle

Prof. Kunle, Prof. Gautherin, Prof. Wedig
Prof. Mesch, Prof. Kunle, Prof. Gautherin

Zum neuen Jahr erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod Professor Kunles. Er verstarb am vergangenen Donnerstag, 5. Januar, im Alter von 83 Jahren. Als Rektor leitete er zwischen 1983 und 1994 die ehemalige Universität Karlsruhe und engagierte sich insbesondere auf dem Gebiet der internationalen Zusammenarbeit. So hat er sich als Wegbereiter der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH-UFA) sehr um die deutsch-französischen Kooperationen im Hochschulwesen verdient gemacht. Unter seinem Rektorat wurde 1993/94 die Kooperation mit der ENSAM (heute Arts et Métiers ParisTech) für die Doppeldiplomstudiengänge unterzeichnet. Auch das grenzüberschreitende Wissenschaftsnetzwerk EUCOR unterstützte er tatkräftig. Neben zahlreichen Ehrungen erhielt er unter anderem die Auszeichnung zum Chevalier de la Légion d’Honneur (Ritter der französischen Ehrenlegion).

„Wir verlieren mit Professor Kunle nicht nur einen sehr engagierten Altrektor, sondern auch einen charismatischen Hochschullehrer, einen exzellenten Wissenschaftler und eine herausragende Persönlichkeit“, sagt KIT-Präsident Professor Horst Hippler.

 

Seit 1962 lehrte und forschte Heinz Kunle als Professor für Geometrie an der Universität Karlsruhe. Von 1965 bis 1967 fungierte er als Dekan der damaligen Fakultät für Naturwissenschaften I, von 1970 bis 1975 war er Prorektor. Als Rektor leitete er die Universität zwischen 1983 und 1994. In dieser Zeit machte die Fridericiana in der Forschung einen gewaltigen Sprung nach vorne: Die Zahl der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereiche stieg von drei auf zehn, die Drittmittel nahmen um mehr als das Doppelte zu. Lange Jahre war er Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz. Ebenso wichtig war es Kunle, die universitäre Lehre zu verbessern. So gründete er beispielsweise die Abteilung für Didaktik der Mathematik, um die besten Studierenden zum Lehramt – und in die Schulen – zu locken.

Neben Forschung und Lehre lag Kunle während seiner Amtszeit die internationale Ausrichtung der Universität am Herzen: nach Ungarn, Bulgarien und Russland, in besonderem Maße aber nach Frankreich, wobei er eine ganze Reihe von Partnerschaften auf den Weg brachte, aus denen Studiengänge mit Doppeldiplomen entstanden. Nach Ende seiner Amtszeit setzte er sich weiter entschlossen für die Deutsch-Französische Hochschulkooperation ein und zählte zu den Wegbereitern der Deutsch-Französischen Hochschule, die 1999 mit Sitz in Saarbrücken gegründet wurde.

Seit 2000 saß Kunle zudem dem Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe vor. Zu seinen zahlreichen Ehrungen gehören neben drei Ehrendoktoraten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und die Auszeichnung zum Chevalier de la Légion d’Honneur (Ritter der französischen Ehrenlegion).